Herbstferienaktion der Thüringer Trachtenjugend

Mittagspause auf der Linde

„Sowas hätten wir gerne bei uns im Ort!“, konnte man auf der Tanzlinde in Sachsenbrunn hören, als sich die Teilnehmer der Herbstferienaktion in ihren Trachten auf dem Tanzboden drehten. Im herbstlichen Sonnenschein wurde die anschließende Mittagspause auf der Tanzlinde fast schon sommerlich.


Überhaupt wurden in den Tagen des goldenen Oktobers viele Programmpunkte absolviert, die mit Tracht, Tanz und Tradition zu tun hatten. So ging es an einem Vormittag ins Gerätemuseum Ahorn – bereits im fränkischen Landkreis Coburg gelegen. Interessant, dass die Bindungen im Süden Thüringens zu Coburg sehr stark sind. Das liegt vor allem in der Geschichte begründet.

Wettspinnen knüpfte Kontakte

Die Beziehungen der Thüringer Trachtenbewegung laufen allein schon durch die Auftritte und Beziehungen der Gruppen und Vereine ins Coburger Land, da alte Handwerkskunst und Traditionen hier wie da Anhänger haben. So kam zum Beispiel Dagmar Scholz vom Gerätemuseum 2014 zum Wettspinnen nach Suhl und so entstand die Zusammenarbeit mit dem Gerätemuseum des Coburger Landes, mit dem die Thüringer Trachtenbewegung drei sehr erfolgreiche Wettspinnen ausrichtete. Daran erinnerte sich Simone Metzner vom Ahorner Museum, als sie die Feriengruppe der Thüringer Trachtenjugend durch das Objekt und die aktuelle Ausstellung um den Apfel führte. Ein Gemeinschaftsbild entstand vor dem historischen Schafhaus mit dem tollen Zierfachwerk, vor dem einst die Wettspinnerinnen zum Gruppenfoto Aufstellung nahmen.




Kunstgenuss auf der Veste

Als sich der Morgennebel endlich lichtete, ging es weiter auf die Veste Coburg. Dort fesselten die Kunstsammlungen wider Erwarten alle fast drei Stunden, so mancher Bezug zur Thüringer Trachtenbewegung wurde gefunden. Kein Wunder, hat das herzogliche Haus Sachsen-Coburg und Gotha diese doch um 1900 stark gefördert. Auf einigen der wunderschönen Ölgemälde war sogar der Gothaer Friedenstein eindrucksvoll zu erkennen. Historisch wurde es weiterhin im Eisfelder Murmelmuseum von Familie Trümper, wo zu erfahren war, wie die Murmelfabrikation aus der Munitionsherstellung entstand.



Wappen und mehr im Schullandheim

Doch das Ferienprogramm bestand nicht allein aus Exkursionen, denn im Schullandheim führte Katrin Lange aus dem Altenburger Land eine Workshopreihe zu Wappen durch. Am Ende hatte jeder Teilnehmer eine bemalte Biberschwanzziegel im Gepäck, wobei die Kinder die „Wappen“ natürlich sehr frei umsetzten. Das Thema ist ausbaubar.

Beste Herberge und Verpflegung bot das Schullandheim Schirnrod mit Leiterin Ina Gerloff und ihrem Team. Besten Dank! Eine Empfehlung konnte nicht verwirklicht werden: Gern hätte die Thüringer Trachtenjugend noch den „Fleischbaum“ besucht, einen historischen Baumriesen, der eine bewegte Geschichte besitzt. Nun gibt es einen Grund, wiederzukommen und genau das hat die Thüringer Trachtenjugend vor. So soll es in den Osterferien 2023 nach Sonneberg gehen, und hier ist eine Tour zu den weiteren Tanzlinden und besonderen Bäumen der Region geplant. Der Fleischbaum wird dabei sein!


Text und Bilder: Dirk Koch, Landesjugendleiter der Thüringer Trachtenjugend