David Mäder ist Jubiläums-Laubmann 2016 Brigitte Gräfenhan erwarb den Titel des Wechmarer Laubfrosches 2016

David Mäder ist Jubiläums-Laubmann 2016

Brigitte Gräfenhan erwarb den Titel des Wechmarer Laubfrosches 2016

Bach-Stammort Wechmar: Seit zwanzig Jahren erinnert der Wechmarer Heimatverein e.V. an den alten Brauch des Laubmannes. Im Jahre 1997 kam mit Harald Gleichmar erstmals wieder ein Laubmann ins Dorf, seither folgten ihm achtzehn Männer oder Frauen. Keiner der Alten erinnerte sich damals mehr daran, dass es bis zum Jahre 1900 üblich war, am Freitag vor Pfingsten um die Häuser zu ziehen und einen jungen Mann ins Blätterkleid zu stecken, damit er die Fruchtbarkeit der Felder und der Natur ins Dorf bringen möge.



Auch in diesem Jahr lag bei den Verantwortlichen um Vereinsvorsitzenden Knut Kreuch Zittern und Bangen in der Luft, denn alle Wetterberichte und Wetterapps sagten Sturm, Regen und Kälte voraus. Dass auch „Wetterfrösche“ sich irren, bewies die Natur am 13. Mai 2016 auf ganz natürliche Art und Weise. Gerade waren die Mitglieder des Vereins fertig, die von der Kirmesgesellschaft herbei geschafften Birken aufzustellen, da verdunkelte sich der Himmel und es prasselte um 17 Uhr eine kräftige Dusche aus den Wolken. Aber zehn Minuten später folgte Sonnenschein am himmelblauen Firmament, der den ganzen Abend hielt und die Gäste zusammenströmen ließ.



Als sich der Platz vor dem Landhaus Studnitz mit Menschen füllte, begannen die Studnitzmäuse die Tanztenne einzuweihen, ihnen folgten die Studnitztänzer und die Trachtentanzgruppe, die auf dem Dudelsack von den Wechmarer Mühlenpfeiffern inspiriert worden ist. Natürlich ließ es sich auch Georg Kehr nicht nehmen, auf seinem selbstgebauten Alphorn einige Melodien zu spielen. Besonders schön auch die Solostücke, die Siegfried Rost auf seiner Trompete blies.


Ehe sich der neue Laubmann in den luxuriösen Trabant-Kübel von Klaus Honauer schwang, versammelten sich alle Laubmänner der vergangenen Jahre, erhielten den Jubiläumshut, und bildeten zu den Klängen der von Albrecht Freiherr von Wechmar im Jahre 1920 komponierten „Wechmar-Hymne“ ein Jubiläums-Spalier. Dutzende Kinder warteten gespannt, bis der völlig vom Kopf bis zum Fuß in frische grüne Blätter und Zweige gehüllte Laubmann vorfuhr und Platzmeister Wolfgang Herz hatte gewaltig zu tun, um die ratenden Massen zu bändigen, denn jeder wollte erraten, wer im Blätterkostüm steckt. Nach einigen Minuten war es Brigitte Gräfenhan, die wusste, dass sich 2016 David Mäder im Laubmännchen-Kostüm versteckte. Als Auszeichnung gab es für sie den Titel des „Laubfrosches 2016“.



Bis in die späten Abendstunden schwofte das Publikum auf dem Platz vor dem Landhaus Studnitz, lauschte den frischen Melodien der Musikanten und trank wie seit zwanzig Jahren, die nach geheimen Rezepten von Grit Schack süffig komponierte Maienbowle. Auch im nächsten Jahr werden die Wechmarer am alten Brauch des Laubmannes festhalten und laden dann zum einundzwanzigsten Male am 2. Juni 2017 zum Laubmännchenfest ein.


Text: Knut Kreuch

Fotos: Eva Kowalewski