WEITE SPRÜNGE ZAHLEN SICH DOPPELT AUS – ES WINKT NICHT NUR DAS SIEGERTREPPCHEN, SONDERN AUCH DIE TRACHTENMÄDELS MIT KÜSSCHEN UND BLUMENSTRAUSS

Continentalcup-Skispringen 2016 in Brotterode

Lange Zeit hatten Brotteröder und Fans gebangt, ob dieser „Winter“ ihnen gnädig sei, damit auf der Inselbergschanze die Skisprung-Wettkämpfe stattfinden können. Und das, nachdem selbst die FIS ein Einsehen gehabt und das Zertifikat für die in die Jahre gekommene Schanzenanlage um drei Jahre verlängert hatte. Gerade noch rechtzeitig fielen dann die Temperaturen und ermöglichten den Einsatz der Schneekanonen am Seimberg, so dass zunächst die Rodelstrecke für den Hornschlitten-Cup und die Schanze für den Deutschland-Cup – beide Wettkämpfe waren für 20./21.02.2016 angesetzt – präpariert werden konnten. Tag und Nacht waren unzählige Helfer unermüdlich bei der Arbeit; am Abend vor dem Wettkampf-Wochenende erstrahlte die Werner-Lesser-Arena in hellem Licht und kündete: Wir sind bereit für Athleten und Zuschauer!


Etwa 3000 Gäste verfolgten dann am Samstag den Kampf der Skispringer um Weitenmeter und Haltungsnoten und anschließend die spektakulären Rodelabfahrten der Männer und Frauen mit ihren Hornschlitten. Gemeinsam freuten sich alle zu diesem Zeitpunkt bereits auf das nächste Wochenende, an dem der Continental-Cup der Skispringer hier an gleicher Stelle ausgetragen werden sollte.


Doch dann bescherte der Wettergott der Region erst einmal einen Wärmeeinbruch und ließ den Aufsprunghang der Schanze an einigen Stellen erschreckend grün werden. Aber unerschrocken und auf mehrere verschiedene Wetterprognosen bauend gaben die Verantwortlichen am Dienstag grünes Licht für den Wettkampf. Sobald die Temperaturen es wieder zuließen, wurde erneut rund um die Uhr gearbeitet und alles zur vollsten Zufriedenheit der FIS und der Sportler hergerichtet.


Am 27.02.2016 startete bei strahlendem Sonnenschein und Temperaturen um den Gefrierpunkt der Wettkampf mit 48 Athleten. Die Atmosphäre im Stadion war wie immer sehr stimmungsvoll, bis noch im Probedurchgang der Vierschanzentourneesieger von 2014, Thomas Diethart, schwer stürzte. Das Stadion hielt den Atem an und wünschte ihm tausendfach Glück und baldige Genesung, als der Rettungshubschrauber ihn ins Meininger Klinikum flog. Doch glücklicherweise hat dieser junge sympathische Sportsmann entgegen eines zunächst angenommenen Verdachts keine schweren Schäden davongetragen.


Nach nur einem Durchgang – der zweite wurde wegen schwieriger Witterungs-bedingungen abgesagt – stand als Sieger der Pole Bartlomiej Klusek fest. Zweiter wurde der Österreicher Daniel Huber und über seinen 3. Platz freute sich der Schmiedefelder Tim Heinrich, der bereits eine Woche zuvor hier den Deutschlandcup gewonnen hatte.


Am Sonntag gab sich die Sonne ebenfalls Mühe, mit Sportlern und Zuschauern um die Wette zu strahlen. Doch der Wind war an diesem Tag der Überlegenere. So entschied man sich zur Sicherheit der Atlethen den Wettkampf vollständig abzusagen. Als kleines Trostpflaster gab es mit den „Skispringern zum Anfassen“ im Auslauf der Schanze eine Pressekonferenz und Autogrammstunde.


7000 Zuschauer an beiden Tagen sahen gutklassige Sprünge und erlebten Winterkirmes-Feeling. Der Getränkewagen der Volkstanz- und Trachtengruppe Brotterode e.V., die „Trachtenschänke“, war ständig von einer großen Traube Kundschaft umringt, die Glühwein, Jagertee, heiße Oma, heißen Opa, heiße Marille und andere leckere Getränke begehrte. Zusammen hatten wir sehr viel Spaß und durften uns am Ende über das Lob unseres Wintersportvereins, den wir mit unserer Aktion unterstützt hatten, freuen. Wenn der Einsatz eines jeden Einzelnen hilft, das traditionsreiche und zuschauerträchtige Skispringen in Brotterode zu erhalten, haben wir unser großes Ziel erreicht.


Bereits seit Anfang der 1990er Jahre sind unsere Trachtenmädels mit Herzblut, strahlendem Lächeln und Blumenstrauß bei der Siegerehrung dabei. So manchem Skispringer, der dann übers Jahr im Weltcup erfolgreich ist, haben sie in Brotterode gezeigt, mit welchem Charme Gratulationen dieser Art in unserer Heimat verbunden sind. Viele berühmte Namen verleiten des Öfteren unsere Mädels zu dem spontanen begeisterten Ausruf: „Den hab ich auch schon geküsst!“