Zum Gedenken an Carl Ferdinand Grübel

Zum Gedenken an Carl Ferdinand Grübel

20.08.1849 bis 28.10.1920

Eigentlich sollte es ja ein großes Fest werden, mit befreundeten Gruppen,

mit Ehrengästen aus Nah und Fern, mit Musik, Tanz und klugen Reden.


Aber in diesem Jahr ist eben alles anders!


Trotzdem wollten wir den 100. Geburtstag unseres Carl Ferdinand Grübel nicht so sang- und klanglos vorübergehen lasse. Also entschieden wir uns für die Minimalvariante.


Die Lesehalle, die einfach zur Carl Ferdinand Gedenkhalle umfunktioniert wurde, bekam eine erweiterte Ausstellung zu seinem Leben. Dabei half uns Frau Christa von Schemm-Müller, die mit dem Kneippverein im Heimatmuseum schon einmal eine Vitrine zum Thema hatte. Weiteres Suchen brachte uns die verschiedenen Orte, an denen Carl Ferdinand gewirkt hatte, näher und immer mehr öffnete sich der Blick auf diese umtriebige Person, die so viel für die „kleinen Leute“ getan hatte. Er weihte nicht nur Denkmale für die Gefallenen der Kriege ein, sondern kümmerte sich auch um die Witwen und Waisen.


Er beschaffte den Thüringer Handwebern bessere Absatzmärkte, damit die größte Not gelindert werden konnte.


Besonders dankbar sind aber die Frankenrodaer Bürger, denen er nach einem verheerenden Hochwasser mit seinem Vermögen zur Seite stand. Die Mittel der Stiftung, welche er und seine Frau Lina ins Leben riefen, kamen noch nach ihrem Tode den bedürftigen Menschen zugute.


Besonders gefielen ihm die Trachten im Gothaer Raum. Mit seiner Begeisterung konnte er das Herzogliche Fürstenpaar anstecken, sodass Ihre Hoheit Herzogin Victoria Adelheid die Schirmherrschaft für das große Thüringer Trachtenfest in Reinhardbrunn übernahm.


1907, 1910, 1912 und 1913 fanden weitere Trachtenfeste in Gotha und Umgebung statt; immer gehörte Carl Ferdinand Grübel zu den Initiatoren und Organisatoren, so wie auch 1914 zum Deutschen Trachtenfest in Mainz.


Auf der Veste Wachsenburg errichtete er im Rahmen der Wachsenburg-Sammlung eine der ersten Trachten-Dauerausstellungen.


Nicht nur, dass seine Eltern aus Cabarz stammten, er weilte gern und oft hier, förderte mit mehreren Initiativen den Fremdenverkehr und schenkte der Gemeinde Land, damit nach weiteren Ankäufen der Kurpark Winkelhof entstehen konnte. Seine heutiges Aussehen erhielt er Mitte der 50ger Jahre des vergangenen Jahrhunderts.


Schon 1910 sollte ein Carl-Grübel-Platz in Cabarz eingeweiht werden.


Er wäre sicher stolz, wenn er sehen könnte, was aus dem Wiesenland geworden ist.


Wir schmückten seinen Stein mit einem Gebinde, erinnerten mit wenigen Worten an seine Arbeit und sangen zum Schluss das Lied „Thüringen, holdes Land“, welches schon zu seiner Zeit in den Schulliederbüchern stand,


alles in gebotenem Abstand.


Ein Gang durch die Ausstellung beendete unser kurzes Gedenken.



Wenn wir wieder feiern können, werden wir singend und tanzend, in seinem Sinne, die Trachten und Bräuche der Region zeigen, denn wir fühlen uns darin wohl, wir leben Tracht, auch zu Ehren unseres Vorkämpfers in Sachen Tracht!



Bettina Grübel, Trachtenverein Tabarz e.V.